Großbrand in Pucking

14.11.2017 Zeitlham Brandeinsatz

Alarmiert um 14:51, Eingerückt um 22:46

Fahrzeuge KDO LFBA 2 TLFA 2000

Mannschaft 25

Weitere Kräfte min. 17 Feuerwehren, Berufsfeuerwehr, Rotes Kreuz, Polizei, diverse Unternehmen


Am Dienstag, 14. November 2017 um 14:51 wurde die FF Kematen zu einem Großbrand nach Pucking alarmiert. Bereits bei der Fahrt ins Feuerwehrhaus konnte Richtung Neuhofen eine enorme schwarze Rauchwolke wahrgenommen werden.

Trotz der Tageszeit konnte gemäß Alarmplan das erste Fahrzeug vollbesetzt kurz nach der Alarmierung das Feuerwehrhaus Richtung Brandobjekt verlassen. Die Navigation zum Brandobjekt war aufgrund der weiterhin sichtbaren Rauchwolke einfach und führte zügig über die B139.
Während der Anfahrt wurde unsere Feuerwehr zusätzlich über Funk informiert, dass Tanklöschfahrzeuge dringend benötigt werden. Das TLF-A 2000 Kematen rückte deshalb kurz darauf mit drei Mann ebenfalls aus. Das Kommandofahrzeug wurde als Einsatzreserve vorerst im Feuerwehrhaus belassen um für logistische Tätigkeiten im Laufe des Einsatzes zur Verfügung zu stehen.

Lagebild:
Beim Brandobjekt handelte es sich um einen großen Bauernhof mit einer angebauten Maschinen/Lagerhalle. Die Halle hatte eine ungefähre Grundfläche von 1200 m2, darin lagerten diverse Fahrzeuge, eine Werkstatt, und enorme Mengen an Heu, Stroh, Hackschnitzel und mehrere Fahrzeuge. Diese Halle stand großteils im Vollbrand und es bestand aufgrund der Konstruktion akute Einsturzgefahr. Weiters befand sich in diesem Objekt ein großer Dieseltank, der auch eine Gefahr darstellte.
Aufgrund der Brandlast griff das Feuer auch auf den Hof selbst über; der Dachstuhl war bereits stellenweise eingestürzt, gelagertes Heu/Stroh in Brand. Die Stallungen mit zahlreichen Tieren waren nicht vom Brand betroffen. Der Wohntrakt war mit zwei Feuermauern gesichert und konnte auch im Laufe des Einsatzes "gehalten" werden.
Aufgrund der großen Anzahl an Löschleitungen waren neben zahlreichen Tanklöschfahrzeugen zwei Großtanklöschfahrzeuge mit je 10000 l Wassertank und drei Drehleitern mit Wasserwerfern im Einsatz. Es ergab sich somit eine enorme Herausforderung an die Löschwasserversorgung.

Als erstes Fahrzeug unserer Feuerwehr traf LFB-A2 Kematen kurz nach 15 Uhr im Bereich B139 Fa. Haironville ein. Eigenständig wurde der 250 m3 fassende Löschwasserbehälter lokalisiert, umgehend die Pumpe gesetzt und mit der Zubringleitung zum Brandobjekt begonnen. Die Zubringleitung musste großteils händisch gelegt werden, der Rest wurde schnell über die Schlauchcontainer ausgelegt. Nach dem die 20 B-Längen ausgelegt waren, schlossen wir nach dem Verteiler direkt beim Großtanklöschfahrzeug der FF Marchtrenk (welches zu diesem Zeitpunkt bereits einen geleerten Wassertank hatte) an und begannen unverzüglich mit der Wasserförderung mit maximaler Leistung. Unsere Zubringleitung war dann fast 5 Stunden dauerhaft und ohne Unterbrechung im Betrieb.
Zusätzlich waren unsere Einsatzkräfte auf der B139 als Lotsen im Einsatz: Trotz Sperre querten drei Zubringleitungen die Fahrbahn und es musste der Verkehr entsprechend über die Schlauchbrücken gebremst und gelotst werden.
Neben den Lotsen waren Teile der Mannschaft noch in der Brandbekämpfung und bei der Beleuchtung der Löschwasserentnahmestellen im Einsatz.

Unser Tanklöschfahrzeug wurde in den Pendelverkehr mit 5 anderen Tanklöschfahrzeugen eingeteilt und brachte mehr als 12 mal 2000 l Wasser von Neuhofen (Dambach) zum Großtanklöschfahrzeug der Berufsfeuerwehr Linz, welches am südlichen Ende des Objekts positioniert war.

Der Löschwasserbehälterinhalt des Löschwasserbehälters ging dann gegen Abend langsam zur Neige, auch weil zwei zusätzliche Pumpen dort Wasser entnommen haben. Die Befüllung des Behälters wurde dann von weiteren Kräften aus dem Bezirk sichergestellt, wobei eine Zubringleitung von der Krems gelegt werden musste und bis in die Nachtstunden dauerte.
Gegen 20 Uhr konnte unsere Zubringleitung abgebaut werden und wir übernahmen mit drei Mann noch den Lotsendienst auf der B139, weil die Sperre zu dieser Zeit wieder aufgehoben werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt rückte auch unser KDO an um beim Abbau zu helfen. Nachdem von der FF Axberg die letzte Zubringleitung durch ein Rohr unter der B139 geführt werden konnte, konnte die Schlauchbrücke abgebaut werden und unser Lotsendienst war auch zu Ende.
Gegen 23 Uhr konnte dann auch das Tanklöschfahrzeug wieder einrücken. Parallel dazu wurde von der Mannschaft im Feuerwehrhaus bereits das Löschfahrzeug wieder vollständig aufgefüllt und einsatzbereit gemacht.


Zusammengefassend kann gesagt werden, dass jeder in unserer Einsatzmannschaft gesagt hat, noch nie bei einem derart großen Brandereignis im Einsatz gewesen zu sein - und einige sind bereits mehr als 30 Jahre bei der Feuerwehr. Unsere Mannschaft hat trotz problematischer Alarmierungszeit unter Tags schnell zwei Fahrzeuge besetzen und in Einsatz bringen können. Mit unserem großen Löschfahrzeug konnten wir eigenständig und schnell eine lange Zubringleitung legen und in Betrieb nehmen.

Der Hallentrakt wurde beim Brand vollständig zerstört, der Wirtschaftstrakt auch stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Wohntrakt konnte glücklicherweise gehalten werden. Ebenso sind beim Brand keine Tiere zu Schaden gekommen.

Insgesamt standen 19 Feuerwehren im Einsatz.

Gesamteinsatzleitung: HBI Wilhelm Orawski, FF Weißenberg; BI Thomas Altof, FF Pucking-Hasenufer, BFKDT OBR Helmut Födermayr, AFKDT BR Andreas Schnabl
Gruppenkommandant LFB-A2: AW Maximilian Petkov
Gruppenkommandant TLF-A 2000: LM Andreas Boxleitner
Gruppenkommandant KDO: LM Stefan Resch



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